Zum Release von Call of Duty: Modern Warfare 3 wird Activision auch den kostenpflichtigen Premium-Service Call of Duty Elite einführen. Das berichtet das amerikanische Wall Street Journal in seiner Online-Ausgabe. Call of Duty Elite wird über ein monatliches Abo-Modell abgerechnet, wie es aktuell vor allem bei Online-Rollenspielen wie World of WarCraft oder RIFT üblich ist. Dafür erhalten Mitglieder Zugang zu zusätzlichen Inhalten wie beispielsweise den Map-Packs mit neuen Karten und Spielmodi.
Zum Abo-Preis von Call of Duty Elite machte Activision noch keine konkreten Angaben. Dem WSJ zufolge soll der Betrag allerdings niedriger ausfallen als bei anderen Online-Diensten mit monatlichen Gebühren. Als Vergleich nennt die Zeitschrift den Filme-Verleiher Netflix mit 7,99 US-Dollar pro Monat. Ob die beliebten Map-Packs auch einzeln erhältlich sind, ist derzeit noch unklar. Beim Zugriff über das Abo-Modell ist davon auszugehen, dass die zusätzlichen Karten nur während der aktiven Mitgliedschaft verfügbar sind.
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Einige Teile von Call of Duty Elite sollen allerdings auch für alle Spieler verfügbar gemacht werden. So ist es unter anderem möglich ein Freundesnetzwerk innerhalb des Spiels aufzubauen und über personalisierte Seite Bilder und Videos auszutauschen. Als Vorbild wird das Social Network Facebook genannt. Ein anderes Feature erstellt detaillierte Statistiken, die dem Spieler Daten aus allen relevanten Bereichen des Ego-Shooters zur Verfügung stellen. So lässt sich auf einen Blick erkennen, was die Lieblingswaffe ist, mit welchem Gewehr die höchste Treffergenauigkeit erzielt wird und welche Gegner man am häufigsten erledigt hat – oder umgekehrt.
Der grundlegende Multiplayer-Modus von Modern Warfare 3 ist von Call of Duty: Elite nicht betroffen und bleibt weiterhin kostenlos.
In einem Interview zeigte sich Activision-Chef Bobby Kotick von den Erfolgsaussichten des neuen Modells überzeugt. Da der grundlegende Multiplayer-Modus zudem kostenfrei bleibe, befürchtet er auch keine negativen Reaktionen aus der CoD-Community. Seiner Meinung nach wäre Call of Duty Elite ohne zusätzliche Gebühren nicht finanzierbar. Schließlich hätte der Publisher eigens ein separates Team (Project Beachhead) dafür abgestellt und auch zusätzliche Mitarbeiter für den Kundenservice eingeplant. »Das ist ein riesiges Investment«, so Kotick.
Laut Activisions Vice President of Digital Jamie Berger spielen derzeit rund sieben Millionen Spieler Call of Duty. Pro Jahr summiert sich die durchschnittliche Spielzeit dabei auf mehr als 160 Stunden – rund drei Stunden pro Woche. Rob Dyer von Sonys amerikanische Spielesparte sieht Call of Duty damit als logischen Wegbereiter für dieses neue Geschäftsmodell. Er sei zudem »sehr zuversichtlich«, dass andere Publisher demnächst folgen würden. Die einleuchtende Begründung: »Da gibt es Geld zu verdienen.«